Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Europäische Ethnologie

Preis für gute Lehre 2018

Ein Projektseminar des IfEE hat den Preis für gute Lehre 2018 der HU verliehen bekommen.

 

"Berlin als Lernort" stand beim diesjährigen Preis für gute Lehre im thematischen Mittelpunkt. Lehrende und deren Seminare oder Projekte, die das Humboldt'sche Ideal in innovativer Weise umsetzten, konnten dabei von Studierenden nominiert werden. Die zwölf Finalist*innen - unter denen vom Institut für Europäische Ethnologie auch Prof. Dr. Tahani Nadim war - pitchten ihre Lehrkonzepte im Rahmen des Tags der Lehre 2019. Urmila Goel tat das gemeinsam mit Studierenden und wurde schlussendlich als Preisträgerin ausgewählt.

 

 

"Marzahn Migrantisch"

Im BA-Studium der Europäischen Ethnologie müssen Hauptfachstudierende gegen Ende ihres Studiums ein Projektseminar belegen, in dem sie eigenständig ein ethnografisches Forschungsprojekt durchführen. Das Projektseminar „Marzahn migrantisch“ hat Berlin dabei explizit als Lernort gesetzt. Ziel war es, die weit verbreiteten Stereotype über Marzahn zu hinterfragen, die Realitäten des Berliner Bezirks in den Blick zu bekommen und dabei grundsätzlich Bilder über den Osten Deutschlands und ihre Wirkungsweisen zu diskutieren.

Die Studierenden entwickelten Forschungsprojekte, für die sie in Marzahn Feldforschung (teilnehmende Beobachtung, Interviews, Archivrecherchen, etc.) durchführten. Unterstützt wurden sie dabei durch theoretische Auseinandersetzungen u.a. mit Marzahn, der DDR, Stadtplanung in der DDR, Migration in die DDR und nach Ostdeutschland. Mehrere Sitzungen waren zu Beginn im Seminarplan offengelassen worden, um sie mit Inhalten, die für die Forschungsprojekte der Studierenden wichtig waren, zu füllen.

 

Vom Eastgate bis nach Alt-Marzahn

Zu Projektseminaren gehören auch Exkursionen. Im Rahmen von „Marzahn migrantisch“ gingen die Studierenden dreimal gemeinsam nach Marzahn: In der ersten Exkursion fuhr das Seminar zur teilnehmenden Beobachtung ins Eastgate, einer Shopping Mall im Herzen Marzahns. Im Rahmen der zweiten Exkursion bot eine promovierte Kulturwissenschaftlerin, die in Marzahn aufgewachsen ist, einen für das Seminar konzipierten Stadtrundgang durch Marzahn an. In der dritten Exkursion wurde das Bezirksmuseum und –archiv Marzahn-Hellersdorf besucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Projektseminar, das Interessen weckt

Von den 13 Studierenden von „Marzahn migrantisch“ wollen mindestens vier in ihrer Bachelor-Arbeit auf den Erkenntnissen des Projektseminars aufbauen. Einer ist in seiner Feldforschung zur Marzahner Promenade auf die lokalen Jugendclubs aufmerksam geworden und analysiert jetzt deren Rolle in der (Post-)Wendezeit. Eine andere hat sich in ihrer Projektarbeit mit der Konstruktion ostdeutscher/Marzahner Jugendlicher als Anderen beschäftigt und wird sich in ihrer BA-Arbeit mit Post-Wende-geborenen Ostdeutschen beschäftigen. Eine weitere hat durch den Besuch des Bezirksarchivs Interesse an Archiven entwickelt und wird jetzt zum Digitalen Deutschen Frauenarchiv forschen. Eine vierte (mit ostdeutscher Biografie) will sich in der BA-Arbeit mit westdeutschen Bräuchen (Schützenvereinen) auseinandersetzen. In ihrer Unterschiedlichkeit zeigen diese Projekte, wie viele unterschiedliche Anregungen das Projektseminar geben konnte.

 

Im DemografieLab hielt Urmila Goel den Vortrag "Marzahn migrantisch. Von No-Go-Areas, Vertragsarbeitenden und demographischen Veränderungen" welchen man unter dem Link nachschauen kann.


 

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