Überblick und Beschreibung
Studiengangsart
Masterstudiengang (120 LP1)
Abschluss
Master of Arts (M. A.)
Regelstudienzeit
4 Semester2
Studienbeginn
regulär im Wintersemester, ggf. auch im Sommersemester3
Studienorganisation und zentrale Informationsmöglichkeiten
Die Modulbeschreibungen, den Studienverlaufsplan, Regelungen zu Prüfungen und weitere Einzelheiten finden Sie in der Studien- und Prüfungsordnung für den Masterstudiengang Ethnographie. Theorie – Praxis – Kritik (2019) sowie alle darüber hinausweisenden Regelungen in der Allgemeinen Studien- und Prüfungsordnung der HU (ZSP-HU).
Über die konkreten Studieninhalte können Sie sich anhand des kommentierten Vorlesungsverzeichnisses informieren: Wählen Sie dafür im Vorlesungsverzeichnis das Institut für Europäische Ethnologie aus (zu finden als Teil der Philosophischen Fakultät) und klicken Sie auf das kreisförmige i-Symbol.4
Auch die Facheinblicke können für Sie interessant sein.
Berufsporträts und die Verbleibstudien zeigen auf, in welchen Berufsfeldern Absolvent*innen unseres Instituts arbeiten.
Allgemeine Informationen und Hinweise zu Studienangebot, Bewerbung, Ablauf des Studiums etc. finden Sie auch im zentralen Portal für Studieninteressierte und bei der Allgemeinen Studienberatung und -information.
Ethnographie studieren
Ethnographie hat mehrere Bedeutungen: Es meint die empirischen Methoden, es bezieht sich auf eine dichte Verbindung von empirischem und theoretischem Arbeiten und bezeichnet die Darstellung der Ergebnisse, die abgeschlossene Studie vornehmlich in Buchform. Der Studiengang „Ethnographie: Theorie – Praxis – Kritik“ ermöglicht entsprechend die vertiefte Auseinandersetzung mit methodischen Grundlagen und theoretischen Hintergründen sowie die kritische Reflexion dieser Forschungs- und Darstellungspraxis.
Zentrale Lehr- und Lernform ist das Forschende Lernen, da Ethnographie praktisch gelernt und erprobt werden muss: Studierende erkunden in kleineren und größeren empirischen Forschungen Möglichkeiten und Bedingungen ethnographischen Arbeitens, erproben verschiedene Methoden der Erhebung und Auswertung von Forschungsmaterialien und setzen sich mit dem reflexiven, gesellschaftskritischen Potential des ethnographischen Arbeitens auseinander.
Im Mittelpunkt des Studiums steht daher das ethnographische Erkunden soziokultureller Phänomene, in ihrem historischen Gewordensein wie in ihrer gegenwärtigen Ausprägung. Studierende setzen sich mit Forschungsfeldern, theoretischen Analysekonzepten und methodischen Werkzeugen der Europäischen Ethnologie/Kultur- und Sozialanthropologie auseinander und werden zum selbstständigen Entwickeln und Bearbeiten von Fragestellungen sowie zur Darstellung der Ergebnisse in angemessener Komplexität befähigt.
Aufbau des Studiengangs
Zu Beginn des Studiums vertiefen Studierende in einem intensiv betreuten Studienprojekt ihre methodischen und analytischen Kenntnisse. In der zweiten Hälfte des Studiums können dann verstärkt eigene Schwerpunkte gesetzt werden.
Das Studienprojekt (Module 3 und 5) erstreckt sich über die ersten beiden Semester des Studiums. In engem Austausch mit Lehrenden entwickeln und realisieren Studierende ein eigenes Forschungskonzept innerhalb eines vorgegebenen thematischen Rahmens.
Im ersten Halbjahr des Studienprojektes werden in einem begleitenden Einführungsmodul epistemologische und methodologische Debatten des Faches aufgegriffen und diskutiert. Im zweiten Halbjahr stehen Fragen der Darstellung der Forschungsergebnisse im Zentrum: Am Ende des Studienprojektes steht in der Regel ein „Produkt“, bspw. eine Publikation, eine Ausstellung oder ein audiovisuelles Format. Begleitend können Studierende wählen, ob sie sich mit Formen des ethnographischen Schreibens oder mit anderen Darstellungsformen (z.B. Ausstellung, Homepage, Radiofeature) vertieft auseinandersetzen wollen (Wahl-Module 5a + b).
In den thematischen Modulen 2, 4 und 6 können Studierende ihre eigenen inhaltlichen Schwerpunkte (weiter-)entwickeln und sich in Kolloquien mit aktuellen Debatten und Forschungen vertraut machen. Das Wahlmodul 7 bietet sich an, um das eigene Profil weiter zu schärfen: entweder durch eine theoretische Vertiefung (Modul 7a) oder durch Einblicke in Anwendungsbereiche und Berufsfelder (Modul 7b). In beiden Fällen bieten Formen des Selbststudiums – in der Regel in kleinen selbstorganisierten Gruppen – Raum für eigene Schwerpunktsetzungen.
Wichtig! In Modul 2,4,6 muss mindestens eine MAP als mündliche und mindestens eine als schriftliche Prüfung abgelegt werden.
Auch der überfachliche Wahlpflichtbereich bietet Gestaltungsfreiheit: Hier können Angebote anderer Fächer und Einrichtungen (u.a. Career-Center und Sprachenzentrum) genutzt werden.
Aufbauend auf den erworbenen wissenschaftlichen Theorie- und Methodenkompetenzen und den Einblicken in verschiedene Forschungsfelder befähigt der Studiengang dazu, eine wissenschaftliche Fragestellung im Rahmen der Masterarbeit eigenständig zu erarbeiten und ethnografisch zu untersuchen (Modul 8).
Studienziele
Das Studium zielt auf das vertiefte, praxisorientierte Erlernen von ethnographischem Forschen und Repräsentieren und die Auseinandersetzung mit deren theoretischer Grundlegung, praktischen Umsetzung und kritischen Positionierung. Das Lehrangebot folgt dabei dem Leitbild der Humboldt-Universität, Forschung und Lehre eng miteinander zu verbinden.
Im Masterstudium wird Ethnographie in den Fachkontext der Europäischen Ethnologie, der Sozial- und Kulturanthropologie sowie der Empirischen Kulturwissenschaft/Cultural Studies eingebettet. Das Studium vermittelt fachgeschichtliche Kenntnisse und ermöglicht eine vertiefte Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten im Fächerverbund der Europäischen Ethnologie und Kultur- und Sozialanthropologien unterschiedlicher Prägung.
Im Mittelpunkt des Studiums steht die problem- und vermittlungsorientierte Erforschung von soziokulturellen Phänomenen in ihrer historischen Entstehung und aktuellen Ausprägung. Studierende werden in der Entwicklung eigener Forschungsinteressen und Profilsetzungen unterstützt. Das Studium zielt auf das selbstständige Aneignen und Integrieren von theoretischem und methodischem Wissen, die Bearbeitung von Fragestellungen mit ethnographischen Methoden und die Darstellung der Ergebnisse in angemessener Komplexität. Studierende werden befähigt, wissenschaftlich fundierte Argumentationen zu entwickeln und forschungs- und anwendungsorientierte Projekte selbstständig zu konzipieren und durchzuführen. Das Studium ermöglicht das Erproben unterschiedlicher Formen der Wissensgenerierung und -vermittlung in disziplinäre, interdisziplinäre und transdisziplinäre Öffentlichkeiten.
Das Studium fördert die vergleichende Perspektive auf soziokulturelle Phänomene sowie die Internationalisierung des Wissens durch die Kooperation mit Instituten im Ausland.
Im Rahmen der Auseinandersetzung mit Ethnographie wird der überfachliche Kompetenzerwerb ausdrücklich erwartet, insbesondere mit Blick auf a) die Einbettung von Wissensproduktion in inter- und transdisziplinäre Kontexte, b) die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich konstituierten Differenzen (etwa im Hinblick auf soziale Lage, Gender, Selbst- und Fremdethnisierungen, Rassismen sowie zwischen Natur und Kultur, Technik und Gesellschaft, Wissenschaft, Recht und Politik), c) den informierten Umgang mit Daten und Medien in der Forschung sowie d) die Aneignung von Sprachkompetenzen.
1 Ein Leistungspunkt (LP) ist ein rechnerisches Äquivalent für einen Arbeitsaufwand von 25 bis maximal 30 Stunden zur Vor- und Nachbereitung sowie zum Besuch der Lehrveranstaltungen.
2 Beachten Sie, dass die Regelstudienzeit keine Norm- oder Maximalstudienzeit ist. Es kann nach individuellen Bedingungen auch länger studiert werden.
3 Regulär wird der Masterstudiengang im Wintersemester begonnen, hierfür sind die meisten Studienplätze vorgesehen. In der Regel gibt es auch im Sommersemester einige wenige Studienplätze. Informieren Sie sich hierüber zur Sicherheit bei der Studienabteilung der Humboldt-Universität.
4 Über die linke Navigationsspalte auf Agnes haben Sie die Möglichkeit auch Vorlesungsverzeichnisse vergangener Semester abzurufen. Den MA-Studiengang „Ethnographie: Theorie – Praxis – Kritik“ finden Sie ab dem Wintersemester 2019/20. Weitere Einblicke aus früheren Semestern finden Sie im Bereich des MA-Studiengangs „Europäische Ethnologie“.