Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Europäische Ethnologie

Forschung

Research Collaborations

 

 

AG Zukunft und Improvisation

SFB  1512 Intervenierende Künste

Teilprojekte

Prof. Dr. Chakkalakal (HU Berlin)

Prof. Dr. Georg Bertram und Dr. Eva Backhaus (FU Berlin)

Prof. Dr. Ariane Jeßulat (UDK Berlin)

Prof. Dr. Susanne Hauser und Dr. Julia Weber (UDK Berlin)

Prof. Dr. Christian von Scheve, Laura Rogalski und Dr. Simon Teune (FU Berlin)

 

 

 

AG Dekolonisierung und (post)konzeptuelle Kunstreflexion

SFB  1512 Intervenierende Künste

Teilprojekte

Prof. Dr. Gabriele Brandstetter, Prof. Dr. Kirsten Maar, Dr. Mariama Diagne und Sophie Schultze-Allen (FU Berlin)

Prof. Dr. Eric de Bruyn, Dr. André Rottmann, João Rizek (FU Berlin)

Prof. Dr. Silvy Chakkalakal (HU Berlin)

Prof. Dr. Doris Kolesch, Dr. Katharina Rost (FU Berlin)

Prof. Dr. Mariana Simoni, Prof. Dr. Susanne Zepp (FU Berlin)

 

 

SBM

Thinking about the Art, Colonialism and the Future                    Gallery Reflection #2                    Thursday, 7th September 2017   (see full discussion on YouTube)

       Nora Al-Badri (artist, Berlin), Prof Silvy Chakkalakal (anthropologist, HU Berlin), and Prof Khadija von Zinnenburg Carroll (artist and art historian, Birmingham/London) will be in conversation with Dr Jonas Tinius (anthropologist, CARMAH/HU Berlin).

What does it mean to speak of colonial legacies (in the present), and how is this different from talking about traces, or remnants? In what sense do concerns, for instance, over repatriation, decolonization, and institutional critique concern a future-oriented temporal thinking? How do practices of copying and authenticating colonial objects challenge ideas of linear temporalities, and what role does art play in negotiating these entanglements?

 

SBM
Anthropology of the Senses. Ethnography as an Aesthetic and Collaborative Practice in the Works of Margaret Mead
 
Part of:
Of Cultural, Poetic, and Medial Alterity. The Scholarship, Poetry, Photographs, and Films of
Edward Sapir, Ruth Fulton Benedict, and Margaret Mead
 
A Research Project of cultural anthropologists and literary scholars of the Universities of Basel and Berne (principal investigator: Prof. Philipp Schweighauser)
 
 
 
 
 
 
Anthropology, Literature, the Senses: Questions of Cultural, Poetic, and Medial Alterity

International and Interdisciplinary Workshop,
25. und 26. November 2016,
Alte Universität Basel
 
with Regina Bendix (Göttingen), David Howes (Montreal), Richard Rath (Hawaii), Sieglinde Lemke (Freiburg), Walter Leimgruber (Basel), Philipp Schweighauser (Basel), Gabriele Rippl (Bern)
 
organized by Silvy Chakkalakal and Elisabeth Reichel
 
 
 
 
„Maya Deren Haitian Rushes“


Ausstellung –
Roger M. Buergel und Sophia Prinz
1. Oktober 2015 bis 17. Januar 2016,
Johann Jacobs Museum Zürich




https://johannjacobs.com/de/formate/die-haitian-rushes-von-maya-deren/
 
 
 
 
 
 
Framing, Compiling, Sampling – Sensory Practices in Cultural Analysis

International conference and exhibition - 23.-25. April 2015, Wildt’sches Haus Basel

organized by Silvy Chakkalakal and Sabine Eggmann
 
Tagungsbericht Patricia Jäggi, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, 2015
 
 
 
 
 
 
 
Abseitiges
An den Rändern der Kulturanthropologie


herausgegeben von Katrin Amelang und Silvy Chakkalakal


Die kulturwissenschaftlichen Aufsätze, Geschichten und Gedichte in diesem Band beleuchten (vermeintliche) disziplinäre und thematische Ränder. Sie beschäftigen sich mit randständigen Forschungsmethoden, mit Außenseiter_innen und Grenzgänger_innen der Disziplinen, mit abseitigen Themen und Genres. Abseitiges ist ein experimentell-fragend-suchender Band mit Beiträgen aus dem breiten internationalen Kontext der Kulturanthropologie. Er behandelt das Abseitige als eine Kategorie der Bezüge und Verhältnisse, als eine Denkfigur der Kritik, als einen unlösbaren Zustand der Paradoxie und nicht zuletzt als ein verlockendes Versprechen.
 
 

Forschung

Freie Universität Berlin / HU Berlin

SFB 1512 "Intervenierende Künste"

2022-2025

Projektleitung Teilprojekt C2: Futurity as Intervention – Ethnographien künstlerisch-intervenierender Ausstellungspraktiken des Zukunft-Machens

UP 1 (Chakkalakal): Intervening Temporalities. Normative und explorative Zukünfte der Kochi-Muziris-Biennale

 

UP 2 (Predoc): Experimental Futures. Der MfN/HU-Wissenschaftscampus als Zukunftswerkstatt

Das Museum für Naturkunde (MfN) erzeugt mit seinen Ausstellungen und Kommunikationsstrategien großes Publikumsinteresse, an dem es auch seine Aktivitäten ausrichtet. Als Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung hat es das Selbstverständnis einer Forschungseinrichtung. Dabei evoziert die Planung des Campus mit neuartigen und kreativen Formaten einen experimentellen Erprobungsraum. Mit dem MfN/HU-Wissenschaftscampus soll eine Schnittstelle zwischen Museum, Universität und Gesellschaft gebildet werden. Für UP 2 stehen die Logiken und Paradoxien der Zukünftigkeit der dafür neu zu erarbeitenden Ausstellungsformate im Fokus. Paradoxien der Zukünftigkeit meint hier die Wirkungskräfte des Widersprüchlichen, Konträren und Disparaten, die den Aushandlungsprozess unterschiedlicher Zukunftsentwürfe beeinflussen und auch das Ablehnen bestimmter Zukünfte charakterisieren. Hier können beispielsweise infrastrukturelle Problematiken, die sich aus der (ethischen und materiellen) Fragilität und Sensibilität der Sammlungen ergeben oder auch Spannungsverhältnisse, die aus wissenschaftlichen und kuratorischen Repräsentationspraktiken entstehen, mit in den Blick genommen werden. Der Wissenschaftscampus versucht sich vor dem Hintergrund postkolonialer Diskussionen, die veränderte wissenshistorische Perspektiven auf Sammlungs- und Ausstellungspraxis eröffnen, an neuen Ausstellungsformaten. Das UP interessiert sich für die häufig widerstreitenden Zukunftspraktiken von Wissenschaftler*innen, Kurator*innen, Künstler*innen und der Zivilgesellschaft, die sich im partizipativen Einbezug offenbaren. Welche Handlungsmöglichkeiten bestehen für eine kritisch-intervenierende wissenschaftliche und kuratorische Praxis gerade in Zeiten zunehmender Skepsis gegenüber der Wissenschaft, bis hin zu offen artikulierter Wissenschaftsfeindlichkeit? Welches intervenierende Potential wird dieser Praxis zugestanden, und welches kann sie sich aneignen, wenn sie als Teil der Third Mission den Auftrag hat, Bindeglied zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu sein, und ihr gleichzeitig eine wichtige Funktion in der Außendarstellung großer Wissenschaftsinstitutionen zugesprochen wird, womit ihr ein dezidierter Repräsentationsauftrag zukommt?

UP 3 (Predoc): Collectiveness and Radical Futures. Shared Curatorship as Intervention

Plattform, Netzwerk und Kollektiv sind neuere Formate des geteilten Kuratierens auf dem Kunstfeld, mittels derer radikaldemokratische Zukünfte eingefordert werden (vgl. ruan-grupa/documenta 15 und 10. Berlin Biennale We don’t need another hero). Dabei erscheint das Format der Kollektivierung von Autor*innenschaft selbst als eine Intervention am „weiße[n], hetero-patriarchale[n] Starkuratoren-System“ (Natasha Ginwala, Ko-Kuratorin der Gwangju Biennale 2021 in Arend 2021). UP 3 untersucht in einer Multi-Sited-Ethnography transnationale Plattformen und kuratorische sowie lokale Netzwerke. Es geht um solche kollektive kuratorische Orte, die durch eigene Projekte kritisch-intervenierend in Erscheinung treten. EDas UP ist dabei beispielweise an der radikalen Pluralisierung von Autor*innenschaften und Epistemologien sowie um kuratorisch-künstlerische Sorge interessiert. Nicht zuletzt wird eine Dekolonisierung von Wissen und Institutionen in der Form der Zusammenarbeit und des Kollektivs praktiziert und diskutiert (Ndikung 2018). Ausgehend von einer Kollektivierung unterschiedlicher Standpunkte, Positionen, Differenzen und ihrer gleichzeitigen Normalisierung, sind gegenwärtige Auseinandersetzungen zu Teilhabe, aber auch zu Restitution und Reparation nicht mehr so einfach dichotom aufteilbar in Selbst – Anderes, Hier – Dort oder Museen – Herkunftsgesellschaften. Das UP fragt deshalb: Durch welche Praktiken und in welchen Formen wird Kollektivität hergestellt? Wie wirkt sich die Hinterfragung der Kategorien Identität und Subjekt auf dem künstlerischen wie wissenschaftlichen Feld auf den Begriff der Kollektivität aus? Welche Politiken von Zeit bringt Kollektivität hervor? Dabei erweitert UP 3 das ethnographische Verständnis von Sites nach G. Marcus (2012) um unterschiedliche und ungleiche Temporalitäten. Deutlich wird, dass der Begriff des Contemporary/des Gegenwärtigen selbst auf dem Prüfstand zu stehen scheint. Nicht zufällig findet sich in den Namensgebungen künstlerischer Kollektive eine Auseinandersetzung mit der Gegenwart (z. B. SAVVY Contemporary oder Contemporary And (C&)). Dies deutet auf veränderte temporale Praktiken hin, die sich Vergangenheit(en), Gegenwart(en) und Zukunft (Zukünften) nicht chronologisch, sondern in ihrer Gleichzeitigkeit und Pluralität nähern. Zugleich verweist der gezielte Einsatz des Gegenwärtigen auf eine Reflexivität temporaler Wirkungsweisen und Zeitpolitiken.

 

Co-Leitung des Laborbereich "Künste und Wissenschaften" gemeinsam mit Prof. Dr. Jürgen Brokoff, Prof. Dr. Matthias Warstat

 

Das Intervenieren, auf dessen Erforschung sich das Erkenntnisinteresse des gesamten SFB-Verbundes richtet, wird in den jeweiligen künstlerischen Formbildungsprozessen greifbar, aber es vollzieht sich dabei auch im Kontext von Öffentlichkeiten. Der Erfolg künstlerischer Interventionen bemisst sich nicht zuletzt daran, ob und inwieweit es ihnen gelingt, Öffentlichkeiten zu involvieren, zu transformieren oder neu hervorzubringen. Von einem prozessualen Charakter von Interventionen ausgehend, ist es für den SFB wichtig, Öffentlichkeit nicht statisch oder normativ zu verstehen. In diesem Sinne gilt es, Öffentlichkeitsbegriffe zu überdenken und neu zu fassen. In der Auseinandersetzung mit Konzepten und Praktiken der Adressierung, Involvierung und des Wissenstransfers wird Öffentlichkeit dabei als ein reziprokes Phänomen sichtbar gemacht. Dabei gilt es zu bedenken, dass die im SFB versammelten Fachdisziplinen mit ihren unterschiedlichen Forschungsgegenständen je spezifische Öffentlichkeiten erreichen oder auch ausschließen können und dabei stets auch selbst adressiert werden. Entsprechend dienen die Laborformate, die vom TP Ö in Kooperation mit verschiedenen Teilprojekten organisiert werden, nicht allein der kommunikativen Einbeziehung diverser Publika, sondern sind als Orte konzipiert, wo Lesarten von Öffentlichkeit gemeinsam befragt und verhandelt werden. Die aus der Arbeit dieser Laborformate hervorgehenden Aushandlungsprozesse von Intervention und Öffentlichkeit sollen unter Berücksichtigung künstlerischer Formbildungsprozesse im Teilprojekt R analysiert und in ihren theoretischen Konsequenzen reflektiert werden. Aus kulturanthropologischer Perspektive ist erstens danach zu fragen, welche Beziehungsverhältnisse und Konflikte im wechselseitigen Intervenieren zwischen Künsten, Wissenschaften und Öffentlichkeiten ausschlaggebend sind (UP 1 zu Interventionskonflikten).

Teilprojekt Öffentlichkeiten: siehe zu den drei Laborformaten: https://www.sfb-intervenierende-kuenste.de 

Teilprojekt Reflexion:

Die Arbeitsweise des Teilprojekts R unterscheidet sich von derjenigen der anderen Teilprojekte durch einen theoretisch und methodisch übergreifenden Prozess der Selbstreflexion, in dessen Verlauf die Arbeitsgruppen und Laborformate des Forschungsverbunds miteinbezogen werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die Theoriearbeit in einen ergebnisoffenen Dialog mit den Künsten tritt, woraus eigene und durchaus ungeplante Formen des Reflektierens und Theoretisierens hervorgehen können. Hierbei sind wechselseitige Bezugnahmen vorgesehen, die den Interventionsbegriff als analytische Kategorie in seiner Komplexität fassbar machen sollen. Ziel des Teilprojekts ist es, das dem SFB zugrundeliegende Konzept der Intervention mitsamt dem dazugehörigen Begriffsfeld im Anschluss an die Arbeitsgruppen und Laborformate und im Austausch mit Künstler*innen und Journalist*innen, begrifflich auszudifferenzieren und zu verfeinern. Dabei sind die für das Forschungsprogramm zentralen Fragen nach der Möglichkeit eines intransitiven Intervenierens und nach der Abhängigkeit künstlerischer Interventionen von Formen und Formaten von Beginn an zu berücksichtigen.  

Das Team des Teilprojekts beteiligt sich entsprechend an den Arbeitsgruppen und Laborformaten und nimmt die von hier ausgehenden theoretischen Impulse auf, um einen diskursiven Zusammenhang zwischen den verschiedenen Formaten zu stiften. In Interviews und Hintergrundgesprächen werden die Perspektiven der beteiligten Künstler*innen und Wissenschaftler* innen untersucht und auf ihre jeweiligen theoretischen Prämissen befragt. Die gemeinsame Arbeitshypothese geht davon aus, dass in den vom SFB organisierten Formaten selbst sowohl konkrete Interventionskonflikte als auch differente Interventionslogiken zum Tragen kommen, die für die Theorie und Begriffsarbeit des SFB relevant sind. Nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb der täglichen Forschungspraxis des SFB können Probleme und Logiken des Intervenierens beobachtet werden. Das Teilprojekt wird solche Beobachtungen sytematisch erfassen und aufeinander beziehen. Dadurch soll es seinerseits aktiv auf die laufenden Diskussionen im SFB einwirken, neue Fragen und Reflexionen anstoßen und dafür Sorge tragen, dass die verschiedenen Diskussionsfäden in gemeinsamen Publikationen des SFB zusammengeführt werden.

 

UP 1 (Silvy Chakkalakal und Predoc): Interventionskonflikte
Das kulturanthropologische Unterprojekt untersucht Relationen im Zusammenwirken von Künsten, Wissenschaften und Öffentlichkeiten als ein Beziehungsnetzwerk, das durch Interdependenzen und Konflikte gekennzeichnet ist. Dem Verständnis der „contact zone“ nach Pratt (1991) folgend, geht das UP davon aus, dass Projekte an der Schnittstelle zwischen Künsten, Wissenschaften und Öffentlichkeiten nicht nur in eine Richtung wirken, sondern einen multidirektionalen Einfluss aufeinander ausüben und Teil größerer gesellschaftspolitischer Zusammenhänge sind. Diese Einflüsse sind selten gleichberechtigt, sondern machtgeladen, asymmetrisch und in bestimmten Konstellationen auch gewaltvoll (Clifford 1997, Boast 2011, Sternfeld 2013). Konflikthaft sind beispielsweise die ökonomischen Bedingungen und institutionellen Voraussetzungen künstlerischer und wissenschaftlicher Arbeit. So ist es im wissenschaftlichen Kontext aufgrund institutioneller Rahmenbedingungen mitunter schwierig, künstlerische Forschungen (z. B. Artistic Research) und wissenschaftliche Qualifizierungsarbeiten nach gleichen Maßstäben zu fördern und dabei dem freiberuflichen Feld von Künstler*innen Rechnung zu tragen. Ihre Arbeit ist aber für wissenschaftliche Ausstellungen und viele andere Formen wissenschaftsbezogener Kooperation essentiell. Die so entstehenden Spannungen zwischen Künsten, Wissenschaften und Öffentlichkeiten treten an unterschiedlichen Stellen hervor und können sich nicht zuletzt auch in den Laborformaten und Kollaborationen des Forschungsverbunds selbst zeigen. Das UP untersucht das skizzierte Spannungsverhältnis und ist an den vielfältigen Formen des kommunikativen, performativen, politischen Aushandelns interessiert, die disziplinäre, aber auch regionale und nationale Grenzen überschreiten. Aus ethnographischer Perspektive ist hierbei die Analyse der Verflechtungen konkreter Beziehungen aufschlussreich, da die diesen Verflechtungen zugrundeliegenden Motivationen, sozio-materiellen Infrastrukturen sowie die wandernden Konzeptentwicklungen im Planungs- und Umsetzungsprozess untersucht werden können. Dies können alltägliche infrastrukturelle Hindernisse und unüberbrückbare Differenzen im Umgang mit Räumen, Architekturen oder Autor*innen sein. Die hier vorgeschlagene ethnographische Forschung versteht sich dabei nicht als stille Beobachtung, sondern ist selbst in die theoretischen, methodologischen und gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen involviert. Sie begreift sich im Kontext einer Public Anthropology als Teil dieser Verständigungsprozesse.

 

 


 

Princeton-HU Strategic Partnership, Two-Year Large Grant

Re-Imagining the Archive: Sexual Politics and Postcolonial Entanglements

2019-2023

PIs: Prof. Wallace D. Best (Princeton University, Religion and African American Studies), Prof. Silvy Chakkalakal (HU, European Ethnology) and Prof. Elahe Haschemi Yekani (HU, English and American Studies)

 

The archive and questions of its politics, infrastructures, and technologies are a prominent focus of research within Gender, Sexuality, and Postcolonial Studies. In recent years, universities, museums of natural history as well as ethnological museums, national archives and scientific collections, both in North America and in Western Europe, have undergone increased academic as well as public scrutiny regarding their historical entanglements with colonial history. The focus has been on the specific material collected and preserved, the archives' content and its representation, the production of data (cultural, social, biological, etc.) as well as the very politics of selection, the historical narratives they enable, and the gaps they necessarily entail. Whose and what knowledges are archived and what is absent? What concepts of history, belonging or life itself do different archives generate and pass on?
In this project that comprises extensive teaching and research exchange under the joint roof of the Center for Transdisciplinary Gender Studies (ZtG) at Humboldt-Universität zu Berlin and Princeton University’s Program in Gender and Sexuality Studies (GSS) we want to re-imagine the archive as a research tool and laboratory that encompasses alternative ways of creating academic knowledge. Against the simple binary of absence/presence, we argue that the idea of re-imagining the archive needs to rest on more complex methods than "rescuing" forgotten artefacts and/or adding the stories of minoritized subjects to existing historical narratives. Re-imagining here means reading both with and against the grain, focusing on the messy entanglements and the sexual politics that any form of archiving entails. This includes work with the material objects, classificatory orders, and the socio-material, spatial, and temporal constellations that configure archives. How, in short, can we re-imagine the archive in such a way that the practice of imagination becomes a methodological tool in itself.

 

Upcoming Event:

Digital Conference: Thursday 18 March 2021 (9.30 am to 3 pm EST/15.30 to 21.00 CET)

Re-Mapping Memory: Possibilities of Postcolonial and Anti-Racist (Counter)Archiving

More information soon.

 


Hauptstadtkulturfonds Berlin

Twists: Dance and Decoloniality

Tanzfabrik Berlin

2020-2021

Project team: Gabriele Brandstetter, Silvy Chakkalakal, Sigrid Gareis, Jacopo Lanteri, Elisabeth Leopold, Ludger Orlok, Jay Pather, Lia Rodrigues, Jessica Lauren Elizabeth Taylor 

Wird in der bildenden Kunst bereits seit einigen Jahren die intensive Diskussion über die globale Ausrichtung von Museen und Sammlungen und die notwendige Dekolonialisierung institutioneller Einrichtungen geführt (in Deutschland gegenwärtig verstärkt durch die Initiative „Museum Global“ der Bundeskulturstiftung), so steht im Tanz diese Debatte auch international derzeit noch sehr an ihrem Beginn. Dies ist umso erstaunlicher, als sich der zeitgenössische Tanz über seinen nonverbalen künstlerischen Zugang in seinem Selbstbild seit jeher als besonders international agierend versteht. Auffällig ist weiterhin, dass auch die Diskussionen zur kunst- und künstlergerechten inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung und Strukturierung von institutionellen Einrichtungen in der Sparte Tanz nur eher peripher stattfinden. 

Das Projekt „Twists: Dance and Decoloniality“ möchte dieses Defizit im zeitgenössischen Tanz gezielt und systematisiert angehen und hier Impulse für eine politisch und ethisch verantwortliche sowie allgemein zu verstärkende Reflexion über die Globalisierung und die Erweiterung des westlich geprägten künstlerischen Kanons der Sparte setzen. Insbesondere will es in einer intensiven (Feld-)Recherche durch eine Gruppe internationaler Choreograph*innen am Beispiel der Tanzfabrik Berlin aufzeigen, was die Dekolonisation einer europäischen Tanzinstitution für die künstlerische und veranstalterische Praxis konkret bedeuten kann. Am Ende des Projekts zusammengefasst werden die Ergebnisse eines internationalen Symposiums sowie der Feldstudie in einer abschließenden Publikation. Für die Tanzfabrik Berlin selbst bedeutet dieses Projekt, nach dem 40-Jahre-Jubiläum im letzten Jahr die eigene  Ausrichtung aus globaler sowie künstlerorientierter Perspektive für eine produktive Zukunft konstruktiv und selbstkritisch in Frage zu stellen. 

 


 

 

Schweizerischer Nationalfonds, Three-Year Research Project

Anthropology of the Senses. Ethnography as an Aesthetic and Collaborative Practice in the Works of Margaret Mead

2014-2017

Silvy Chakkalakal and Prof. Dr. Walter Leimgruber, part of "Of Cultural, Poetic, and Medial Alterity. The Scholarship, Poetry, Photographs, and Films of
Edward Sapir, Ruth Fulton Benedict, and Margaret Mead", Universität Basel und Bern

 

SBM

 

Ethnography as an anthropological method is concerned with the detailed description of living cultures. Hence, the ethnographic endeavor is characterized by relations of exchange, by surprises and ambiguity. Together, these are at the very basis of any ethnographic text, image or object. Dealing with different atmospheres, spaces and media, ethnography really can be seen as an aesthetic practice. The works of Margaret Mead bear testimony to this insight. Next to anthropological texts, Mead produced ethnographic films, composed photographic studies, curated exhibitions and, what is less known, wrote and published poems. It is in her experimental combination of text, image, film, artifact, and poem that she grasped the sensuality of the ethnographic situation. This project therefore wants to regard the kind of anthropology practiced by the so-called cultural relativists from the 1920s onwards not merely as a professional discipline, but also, and more importantly, as an aesthetic practice. I aim at laying bare the importance, which Mead attached to the senses and their role in helping us understand the ways in which people interact with others and their surroundings (Mead 1935, 1953). I want to investigate into the particular practices, which highlight ethnography as an aesthetic and sensual operation. On this basis, this project is further interested in the visual practices as cultural practices. 

In Mead’s Balinese fieldwork alone, she and her husband Gregory Bateson produced 25,000 still photographs and 22,000 feet of film footage. Most of this visual material, over 500 reels of film, and more than 1,000 pieces of audio recordings stored in the Archives at the Library of Congress in Washington, D. C. remain unanalyzed. To date, Mead’s photographs and films have not been subject of an extensive study, which illuminates the significant role of Mead’s sensual methodology not only in the development of Visual Anthropology but within the history of 20th-century’s Cultural Anthropology in general. This project wants to explore a possible framework for a critical Anthropology of the Senses by focusing on the aesthetic and sensual dimensions of ethnographic knowledge production. Firstly, Mead’s unique and detailed visual ethnographic material; secondly, her aisthetic methods of collecting, arranging and processing ethnographic data; and, thirdly, her experiments with different kinds of media and distinct narrative styles offer an important field of research to understand the iconic, medial and aisthetic dimensions of culture as well as of the ethnographic endeavour itself.