Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Europäische Ethnologie

Labore

Labore sind gesellschaftswissenschaftliche Arbeits- und Experimentierräume. Hier werden Fragen und Phänomene bearbeitet, die unsere heutigen gesellschaftlichen Alltage prägen: durch die Analyse von empirischem Material; durch die Diskussion von aktueller Literatur; anhand von eigenen Texten und Vorträgen; gemeinsam mit Gästen aus dem In- und Ausland, aus Wissenschaft und Gesellschaft. Labore sind grundsätzlich über die Statusgruppen hinweg und oftmals über das Institut und die Universität hinaus organisiert, schließen Studierende mit ein und entwickeln sich entlang der Interessen der Mitarbeitenden. Sie bieten einen Raum, der zum Ausprobieren von neuen Formaten und Ideen anregt. Sie sind damit für das Institut ein wichtiger Impulsgeber, geistiger wie praktischer Antreiber und Ort des Zusammenhalts.

Anthropologie ländlicher Räume

Anthropologie ländlicher Räume meint zunächst generell die Untersuchung menschlicher Lebens- und Arbeitsformen in einem je spezifischen ländlich-regionalen Rahmen – teilweise in bewusster Anknüpfung an klassische volkskundliche wie völkerkundliche Traditionen. Erforscht werden insbesondere historische wie aktuelle Wandlungsprozesse, die in europäischen Gesellschaften heute sichtbar werden – als Folge von Industrialisierung, Modernisierung und Globalisierung.

Anthropology of Environment | Human Relations

The Laboratory: Anthropology of Environment | Human Relations brings together scholars with an interest in ethnographically inquiring into the entanglements of material worlds and social practices and how these shape the ways ‘we’ live our lives. Our interests fall into two broad fields: health & medicine and sustainability & global environmental change. The lab bridges the Institute of European Ethnology and the IRI THESys.

Centre for Anthropological Research on Museum and Heritage

Das Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (kurz: CARMAH) hat es sich zum Ziel gesetzt, die Dynamiken von Museen, Gedenkstätten und Erinnerungsorten in der Tiefe zu verstehen und dabei die Potentiale dieser Orte für die Gegenwart zu erfassen. Dabei sind derzeitige Trends (musealer) Ausstellungspraxen für uns Anlass, methodologische wie epistemologische Fragen neu zu stellen. Nicht zuletzt möchten wir auch über adäquate Werkzeuge der Ausstellungsanalyse wie über gute Formen reflexiver Ausstellungspraxis nachdenken.

Lab Culture, Society and the Digital

Das Lab versammelt ethnographische Forschung, die sich der digitalen Transformation einhergehenden Umwälzungen widmet. Um diese zu prüfen, besser zu verstehen und einzuordnen, reflektieren wir die historisch-materiellen Kontinuitäten und genealogischen Entwicklungslinien digitaler Medien und Infrastrukturen. Angesichts der Ubiquität des Digitalen legen wir besonderes Augenmerk auf die systematisch unsichtbar gemachten Lokalitäten, Materialitäten und Praktiken der Digitalisierung, um gegenwärtige medien-technologische Bedingungen und die sich mit ihnen verschiebende gesellschaftlichen Prozesse und Mechanismen näher zu beleuchten.

GenderQueerForschung

Die strukturierte Einbeziehung von Geschlecht, Sexualität und der damit verwobenen Kategorien sozialer Differenzierung bringen eigene theoretische und methodologische Fragen für die ethnografische Forschungspraxis mit sich, die das Labor aufgreift, diskutiert und vertieft. Zugleich werden die Potentiale der kritischen Interventionen aus Queer, Postcolonial und Critical Whiteness Studies sowie der in den Gender Studies entwickelten Ansätze der Interdependenz sozialer Differenzkategorien im Kontext der Europäischen Ethnologie diskutiert.

Kritische Europäisierungsforschung

Aus der ethnologischen Perspektive ist Europa nicht einfach gegeben, sondern - historisch und aktuell - ein sich in vielen global verflochtenen Projekten entwickelnder, konfliktreicher politischer und kultureller Prozess. Das ethnologische Paradigma der Europäisierung steht für diesen Prozess. Und eine kritische Europäisierungsforschung reflektiert diesen Prozess aus einer postkolonialen, globalen Perspektive.

Labor Migration

Der Titel "Labor Migration" trifft in zweifacher Hinsicht zu: Wir wollen sowohl Migration selbst als ein Labor gesellschaftlicher, kultureller Entwicklungen zur Diskussion stellen, als auch die Migrationsforschung im Labor einer kritischen Prüfung und reflexiven Neuausrichtung unterziehen. Seit 2010 engagiert sich das Labor als Berliner Plattform in aktuellen Debatten einer kritischen Migrationsforschung, in enger Verbindung zu anderen Initiativen und Instituten, die ähnliche Fragestellungen verfolgen.

Stadtlabor for Multimodal Anthropology

The Stadtlabor is a forum for academic and non-academic researchers interested in practices, promises, processes and problems of city-making. We are interested in developing ‘an anthropology of urbanism’, paying particular attention not only to the modern urban design discipline and its role in governmental formations, but also to insurgent, everyday and more-than-human ways in which cities are being re-designed and re-made.

Wissenskulturen

Die zentralen Perspektiven innerhalb des Labors sind darauf gerichtet, zum ersten wie sozial- und kulturwissenschaftliches Wissen konstruiert wurde/wird und welchen Austauschprozessen es dabei unterliegt; zum zweiten wie Wissensräume, zum Beispiel regionaler/lokaler oder alltagskultureller Art, wissenschaftliches Interesse erzeugen, strukturieren und zugleich fokussieren; zum dritten wie dieses Wissen in einem Spektrum von wissenschaftlichen bzw. wissenschaftsnahen bis hin zu populären Formaten generiert und medialisiert wird und zum vierten wie dieses Wissen mit spezifischen Akteuren verknüpft ist.