Wissenskulturen
Vor dem Hintergrund aktueller Debatten um die Rolle der Wissenschaften in der „Wissensgesellschaft“ vernetzt das Labor Forschungsinteressen, die die historischen wie gegenwärtigen Modi und Prozesse vor allem sozial- und kulturwissenschaftlicher Wissensproduktion thematisieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die komplexen Wechselbeziehungen zwischen akademischen und nicht-akademischen Feldern in spezifischen gesellschaftlichen Konstellationen und politischen Kontexten.
Die zentralen Perspektiven innerhalb des Labors sind darauf gerichtet, zum ersten wie sozial- und kulturwissenschaftliches Wissen konstruiert wurde/wird und welchen Austauschprozessen es dabei unterliegt; zum zweiten wie Wissensräume, zum Beispiel regionaler/lokaler oder alltagskultureller Art, wissenschaftliches Interesse erzeugen, strukturieren und zugleich fokussieren; zum dritten wie dieses Wissen in einem Spektrum von wissenschaftlichen bzw. wissenschaftsnahen bis hin zu populären Formaten (Ausstellungen, Zeitschriften, (Volks-)Feste, Reiseführer etc.) generiert und medialisiert wird und zum vierten wie dieses Wissen mit spezifischen Akteuren (Trägermilieus, Generationen, Bewegungen) verknüpft ist.
Forschungen innerhalb des Labors reichen von Arbeiten zur spezifischen Geschichte der Berliner Volkskunde oder zur Genese von Bildwelten im Nationalsozialismus, über Wissensmodi in der Repräsentationsarbeit am Beispiel der Expo 2000 bis hin zur (Wissenschafts-)Geschichte der Cultural Studies. Ein Augenmerk liegt zudem auf volkskundlich-ethnologischer bzw. kulturwissenschaftlicher Methodik.