Nachlasse
Im Juni 2001 wurde dem Archiv der Nachlass von Richard Beitl (1900–1982) aus seinen „Berliner Zeiten“ übergeben. Darunter sind wertvolle – teilweise noch nicht ausgewertete – Untersuchungen zur Region Berlin-Brandenburg aus den 1930er-Jahren, so von mehrjährigen Feldforschungen mit Studiereden im Flämingdorf Rosenthal bei Dahme. Mit einer weiteren Erhebung zu Kinderspielen und -reimen in Schulen des Stadtbezirks Steglitz wandte sich Beitl auch Berliner Themen zu. Reinhard Peesch, langjähriger Mitarbeiter von Beitl in diesen Jahren, setzte dann die Untersuchungen zum Kinderspiel an Berliner Schulen in den 1950er-Jahren fort.
Bestandteil des Archivs sind zudem eine Reihe älterer Sammlungen und Nachlässe aus der Vorkriegsszeit (unter anderem der sogenannte Hahne-Nachlaß/Halle, der separat unter "Hahne-Niehoff Archiv" aufgeführt wird) und von einzelnen Heimatforscher:innen.
Ausdrücklich angesprochen sind auch alle diejenigen, die nach einem Ort für ihre nachgelassenen Studien, Arbeiten und Sammlungen suchen. Das Archiv soll nicht nur ein guter Aufbewahrungsort sein, sondern – dank der Anbindung an ein universitäres Institut – auch eine Stätte wissenschaftlicher Forschung, des Hinterfragens, neuer Denkansätze und Projekte.
Materialien zu Adolf Spamer (1883-1953) in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Spamer war einer der wesentlichen Mitarbeiter des Atlas der deutschen Volkskunde, Mitgründer der Volkskunde in der DDR und zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftlern der Volkskunde der Zwischenkriegszeit. 1926 Professor für deutsche Volkskunde an der Technischen Hochschule Dresden, 1936 Professor für deutsche Philologie und deutsche Volkskunde an der Universität in Berlin, 1947 Professor für germanische Philologie an der Technischen Hochschule in Dresden. 1938 (bestätigt 1946) Ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften
Umfang: 4,0 lfm
Inhalt: Persönliche Unterlagen, Werk- und Vorlesungsmanuskripte, Arbeitsmaterialien, Vorlesungsprotokollbücher, wissenschaftsorganisatorisches Schriftgut, Korrespondenz, Familienschriftgut
Link: https://archiv.bbaw.de/nachlaesse/nachlaesse/spamer-adolf-karl-emil-gustav
Materialien zu Richard Beitl (1900-1982)
Volkskundliche, germanistische, kunstgeschichtliche und philosophische Studien an den Hochschulen Wien und Berlin. Sechs Jahre an der Zentralstelle des "Atlas der Deutschen Volkskunde". 1933 Habilitation an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Lehrte Volkskunde in Berlin bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht. Kriegsgefangenschaft. Volkskundliche Forschungen im Montafon
Inhalt: s.o.
Materialien zu Wolfgang Steinitz (1905-1967) in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Finno-Ugrist, Volkskundler. 1926-1933 wissenschaftlicher Assistent am Ungarischen Institut der Universität Berlin. 1934 Emigration, 1934 Professor für finnisch-ugrische Sprachen am Institut der Nordvölker im damaligen Leningrad, 1938-1945 Gastprofessor an der Universität in Stockholm, 1946 Professor für finnisch-ugrische Sprachen an der Humboldt-Universität in Berlin, 1952 zugleich Direktor des Instituts für deutsche Volkskunde und Abteilungsleiter am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Berliner Akademie der Wissenschaften. 1951 Ordentliches Mitglied der Berliner Akademie, 1954-1963 Vizepräsident der Berliner Akademie.
Umfang: 14,0 lfm
Inhalt: Persönliche Unterlagen, Manuskripte und Arbeitsmaterialien zur Volkskunde und Sprachwissenschaft, wissenschaftsorganisatorische Unterlagen, Rezensionen über Arbeiten von Steinitz, Korrespondenz
Link: https://archiv.bbaw.de/nachlaesse/nachlaesse/steinitz-wolfgang
Anmerkung: Ausstellung der historischen Archive im Humboldt Forum © Humboldt University-Inside Outside. Photo: Philipp Plum.